Dienstag, 1. November 2011

Caleta de Velez - Malaga - Costa del Sol 30.10. - 05.11.2011

Auf der Fahrt nach CALETA DE VELEZ, ca. 15 Seemeilen entfernt von MALAGA, geht’s entlang der Costa Tropical mit den Bergen der Sierra Nevada, bis zu 3400m hoch, im Hintergrund. Auf einigen Gipfeln ist schon Schnee auszumachen.

Unser Segeln unterliegt ab jetzt einem zusätzlichen Faktor, der zu planen und zu berücksichtigen ist – Strömung und Gezeiten (Flut und Ebbe). Ablesen können wir es an unserer Geschwindigkeit bei gleicher Motorendrehzahl- gegen den Strom 5 Knoten, mit dem Strom 7 Knoten.

Der Tidenhub (Differenz des Wasserstandes zwischen Niedrig- und Hochwasser) ist ab hier, gegen Westen zunehmend, ca. 0,7 bis 1,3 Meter. Somit rückt auch der Mond ins Interesse – primär von seinem Stand hängt das Ausmaß von Hoch- und Niedrigwasser etc. ab. Spring-, Mitt- und Nippzeiten gibt es. Die Springzeit ist , mit leichter Verspätung, bei Vollmond und Neumond – hier fällt der Tidenhub und Gezeitenstrom besonders groß aus. Nippzeit, mit geringstem Tidenhub und Gezeitenstrom, ist bei Halbmond, Mittzeit ist die Zeit zwischen Nipp- und Springzeit.

Dies alles wiederholt sich alle 29,5 Tage – in dieser Zeit umkreist der Mond die Erde, bzw. alle 24  Stunden 50 Minuten – aus Sicht der Erde ist der Mond dann einmal um die Erde gewandert. Ergo gibt es in diesen knapp 25 Stunden je 2x Niedrigwasser und Hochwasser, Flut und Ebbe; ursächlich je einmal die Anziehungskraft des Mondes (und, nachrangig, der Sonne) und die Fliehkraft.



Während der Überfahrt wird uns einmal mehr bewußt, wie gut es uns allen geht. Halbstündlich ruft Malaga Radio per Funk alle Schiffe auf, nach einem Flüchtlingsboot mit 45 Afrikanern an Bord Ausschau zu halten, das unser Seegebiet Richtung Europa zu kreuzen versucht. Was würde ich tun, wenn ich die armen Seelen sichtete? Keine Ahnung....

Wir machen um 19.05h, nach 71 Seemeilen, mit Assistenz längsseits an der Wartepier im Puerto Deportivo de CALETA DE VELEZ, Costa del Sol, fest. Es ist Hochwasser - wir merken es daran, dass unsere Fender zu hoch hängen, es passiert aber nix. Am nächsten Morgen verholen wir an einen Liegeplatz mit Mooring. Position 36 44‘.913 N, 004 03‘.982 W.

Die Marina ist nett, sehr gepflegt und ruhig (am meisten Lärm machen die wilden Papageien, welche die Palmen an der Promenade besiedeln). Nur eine Handvoll ausländische Yachten liegen hier, sonst Einheimische und viele Fischerboote. Je Tag sind für uns, inkl. Wasser und Strom, 14,- Euro fällig. Die Marina liegt am Beginn der sehr schönen Strandpromenade, die sich 5 km bis/durch TORRE DEL MAR zieht. Hier ist viel los, ein recht hübscher Ferienort. Juli, Markus und Tiger Magnus sind dort auf dem Campingplatz, der gefüllt ist mit Deutschen und Holländern. Kein Wunder, das Klima lädt zum Überwintern ein - spätestens morgens um 09.00h ziehe ich an einigen Tagen mein T-Shirt aus, weil es mir zu warm ist.


wildlebende Papageien
kilometerlange Strände











Das zweitbeste Fischrestaurant von Welt wird gefunden (gleich nach KRUSE in Bönen) – 100m von der Marina, „Casa Manolo“. Für ganz kleine Euros essen wir mit Haidachers Riesenportionen, exzellent zubereitet, Seezunge, Schwertfisch und Calamar. Auch der „Schnapsi“ (=Tirolisch) nach dem Essen ist umwerfend, einer reicht mir, hatte wahrscheinlich 70 Umdrehungen, offenes Feuer verboten.


Mit dem VW Snoopy machen wir Ausflüge nach GRANADA und MALAGA, siehe separate Posts dazu. Großartige Städte…


Wir hatten den Plan, am Freitagmorgen ca. 70 Seemeilen nach ESTEPONA zu segeln. Nicht, weil’s dort außergewöhnlich schön wäre, sondern um unsere amerikanischen Gasflaschen nachzufüllen. Im sonstigen Spanien geht dies nicht, gemäß Tipp von Mathias&Jennifer dort aber doch. Die beiden, deren Boot ja leider am 26.09. in MAHON abgebrannt und gesunken war, werden übrigens bald in die Türkei fliegen, dort überwintern, ein neues Boot suchen, ihren Traum weiterleben. Wir freuen uns über diese gute Nachricht und wünschen ihnen alles Gute!
 

Zuerst fällt der Plan Freitag abzufahren, wir verschieben auf Samstag. Wettervorhersage für Freitag ist Wind auf die Nase, Stärke 7, Regen. Samstag ebenso, aber statt Regen wechselnde Bewölkung. Dann fällt auch Estepona als Plan. Bei Windstärke 7 von vorn und für geraume Zeit Strom und Strömung gegen uns, werden wir uns 70 Seemeilen nicht antun. BENALMADENA ersetzt Estepona, ca. 25 Seemeilen Distanz.

Am Samstag, 05.11., heißt es leider traurig Abschied nehmen von Dr. Juli, Hase und Tiger Magnus. Wir hatten eine großartige Zeit zusammen, vielen Dank dafür! Sie fahren bis Barcelona, wo sie am Dienstag mit der Fähre nach Genua übersetzen werden. Wir hoffen, die dann 4 (+ „Lola“(?)) sehr bald im nächsten Jahr irgendwo am Mittelmeer wiederzusehen. Für uns heißt es um 10.15h am Samstag Leinen los, Ziel BENALMADANA bei Torremolinos.


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